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Die Winterlounge ist mehr als nur ein stimmungsvoller Event. Natürlich kann man hier einfach nur weihnachtlich genießen und findet dazu eine besonders schöne Atmosphäre. Und man sollte es unbedingt auch tun! Doch es schwingt an diesem Ort noch etwas anderes mit, etwas, das Ingolstadt ausmacht. Die Winterlounge hat im Moritzhof eine Geschichte weitergeschrieben, die wieder eine Gründungsgeschichte sein könnte. Das Potenzial ist da, um Ingolstadt und sein Zentrum mit neuer Qualität und Pioniergeist weiter zu entwickeln.

Dort zwischen Pfeifturm, Kirche und Rathaus ist ein Ort, an dem man persönlich erfahren kann, wie wichtig Künstler, Kulturschaffende und Kreativ-Unternehmen grundsätzlich und besonders für unsere Stadt sind. Hier zeigt sich das, was man in allen Berichten über die so benannte Kultur- und Kreativwirtschaft lesen kann: sie trägt zur Indentität einer Stadt bei, sie schafft und erobert neue Räume, bringt Atmosphäre und Begegnung, belebt die (Innen-)Stadt, macht sie zum Erlebnis, hält Wertschöpfung in der Region und erkennt die Schätze eines Ortes. Und weil Klaus Richters nicht nur Event-Organisator, sondern Event-Gestalter, kann viel von dem wirken, was er im und um den Moritzhof vorgefunden hat. Setzen wir uns also in die Winterlounge, blicken wir von der historischen Terrasse durch die Rathausarkaden auf den kleinen Handwerkskunstmarkt - und sprechen wir über einige Menschen, die in unserer Stadt professionell schöpferisch arbeiten als Künstlerin und Kreativwirtschaft, als Gestaltende und Pioniere, die alte Räume neu erobern. 

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This is the City we grew up IN – Support your local scene! Dieses Bekenntnis zur Stadt und zur regionalen Musikszene ist so frisch, selbstbewusst und positiv, dass man sofort weiß: solche Leute braucht die Stadt! Die Macher dieser neuen Band-Plattform wollten wir also unbedingt kennenlernen. Gar nicht so einfach, denn Initiator Florian Raith ist gut unterwegs. Er arbeitet bei einer Eventagentur in München und macht dort seine Ausbildung, spielt in der Trachtencore-Band Gratla, organisiert Konzerte, gestaltet Logos, Plakate,T-Shirts selbst und dies alles sehr kreativ und in professioneller Präzision. Florian Raith ist einer der Ideen umsetzt und macht! Im Sommer, noch vor den ersten Berichten zum Problem mit den Band-Proberäumen, hat er damit begonnen, die regionale Musikszene zu vernetzen. Sein Ziel ist, wieder mehr Besucher in die Konzerte zu bekommen. Es gäbe zwar viele Bands in der Region, meint er, doch die Konzerte seien immer schlechter besucht. 18 regionale Musikbands verschiedenster Musikrichtungen - von Hardcore bis Accoustic - sind bereits auf seiner Plattform vernetzt und unterstützen die Idee. Im Juli 2012 fand das erste Konzert statt, weitere Veranstaltungen werden folgen. Dabei sollen künftig nicht nur Gruppen einer Stilrichtung spielen, sondern der Mix wird wichtig, die Vielfalt und die Offenheit für andere Musikrichtungen. Und natürlich ist "This is the City we grew up IN" offen für weitere Bands, Kontakt direkt über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und auf der Plattform.

Florian Raith hat im K10-Büro mit uns über "This is the City we grew up IN" gesprochen und auch von Florian Haunsperger berichtet. Haunsperger ist Bassist der Band "Waves like Walls", hat seine Seminararbeit zur Ingolstädter Hardcoreszene geschrieben und dafür mit Raith ein Interview geführt, das wir hier vorab veröffentlichen dürfen. Dafür herzlichen Dank! (petra kleine)

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"Gratla" Trachtencore - mit Florian Raith  (2.v.l)                                   


Florian Haunsperger: Um was geht es bei dem Projekt "This is the city we grew up IN" ist und wie ist es entstanden?

Florian Raith: Im Prinzip ist TITCWGUI eine Gemeinschaft der Ingolstädter Musikszene, die den Zusammenhalt sowohl unter den Bands, als auch zwischen Bands und Fans stärken soll. Der bis jetzt wichtigste Punkt dabei ist wohl die Organisation der „This is the City we grew up IN“ Konzertreihe. Sprich: 5-6 Ingolstädter Bands, zu einem geringem Eintrittspreis von z. B. 1 €.

Der andere Punkt ist unsere Facebook Seite www.facebook.com/ThisIsTheCityWeGrewUpIn,die nun seit einiger Zeit immer über die neuesten Infos und Konzerte der Bands informiert. Angefangen mit den Hardcorebands aus der ersten Show, ist mittlerweile von Acoustic, über HipHop bis Hardcore und Metal alles vertreten.

Entstanden ist das alles mit einer simplen Idee von meinen Bandkollegen und mir. Ein Konzert mit unseren Ingolstädtern  „-Core“-Bands zum Nulltarif zu veranstalten waren die ersten Ansätze. Schlussendlich fand dieses Konzert dann auch mit 6 Bands im Juli 2012, zu einem Eintrittspreis von einem 1 € statt, um die Kosten einigermaßen zu decken. Als „Special“ gab es dann auch exklusive TITCWGUI  T-Shirts, die auf 100 Stück limitiert, und für 5 Euro zu erstehen waren.

Wie läuft das Ganze bis jetzt, was gab es für Erfolge und Feedback von Besuchern?

Da der Startschuss erst mit dem Konzert am 21.07.2012 war, befindet sich alles natürlich noch in der Aufbauphase. Das Ziel ist allerdings eindeutig, das Konzept nach und nach zu verbessern und es immer größer und vielseitiger zu gestalten.

Zwei Erfolge wären hierbei zu nennen. Zum einen wären dass die über 150 Facebook-Likes seit dem August 2012 und zum Anderen, der noch viel größere Erfolg der ersten Show im Juli. Fast 250 Besucher waren bei diesem Konzert im Paradox Ingolstadt anwesend. Ich persönlich kann mich an kein einziges Konzert unserer lokalen Bands, v.a. aus der HC/Metal Sparte, erinnern an dem auch nur annähernd so viele Gäste dagewesen wären. Es wurden zur großen Überraschung unsererseits auch alle 100 T-Shirts an diesem Abend verkauft.

Feedback gab es danach fast ausschließlich Positives. Natürlich auch die ein oder andere konstruktive Kritik, aber so soll es ja auch sein.

Wie siehst du die aktuelle Szene in Ingolstadt und was denkst du lässt sich in der Zukunft mit dem Projekt bewirken?

Die Szene ist hier in Ingolstadt leider in den letzten Jahren ziemlich eingerostet. Es gibt zwar viele talentierte und wirklich gute lokale Bands, aber es gehen immer weniger Leute zu den Konzerten. Das merkt man vor allem auch an den kleineren und lokalen Shows. Was meiner Meinung nach auch darin liegen mag, dass die „Fans“ engstirniger sind als Früher. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass es mittlerweile sehr selten geworden ist, dass man auf einem Konzert sowohl Hardcore als auch Metal Fans gemeinsam sieht. Vor einigen Jahren war es noch ganz normal gemeinsam zu der „harten Musik“ zu feiern. Diesen Punkten entgegenzuwirken, sind sehr wichtige Ziele von TITCWGUI.

Wie sind die zukünftigen Pläne, was wird noch verwirklicht, was wird geändert?

Unser Hauptkonzert wird etwa halbjährlich stattfinden, plus kleinere Zusatzveranstaltungen. Wir werden uns in Zukunft auch nicht mehr nur auf das Core und Metal Genre beschränken, sondern vielseitiger werden.

Dann geht es um Erweiterung der Community, sowohl in Sachen Bands, Unterstützer, Fans.

Wir wollen mehr Medienpräsenz und evtl auch Sponsoren gewinnen, um noch mehr erreichen und verwirklichen zu können. Ein kostenloser (Online-)Sampler wäre da beispielsweiße eine Möglichkeit. Wichtig ist mir, dass das komplette Projekt gemeinnützig und mit keinerlei Gewinnabsicht, sondern nur zur Stärkung und Unterstützung unserer lokalen Musikszene ist.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

(Interview: Auszug aus der Seminararbeit "Hardcore als Szene in Ingolstadt"  von Florian Haunsperger, 2012)

 

Kategorie: Musik